Anerkennung ausländischer Berufsausbildung: Erfolg durch Engagement

Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, nahm er eine Tätigkeit als „ungelernte Fachkraft“ an. Während dieser Zeit übte er verschiedene Jobs aus, von der Mitarbeit in einer Schokoladenfabrik bis hin zur Kunststofffabrik.

Nach einigen beruflichen Stationen führte ihn der Weg nach Leipzig und in die Niederlassung von meteor Personaldienste, wo er seit April 2022 als Zeitarbeitnehmer beschäftigt ist. Hier wurde er als „Helfer-Elektro“ im Bereich der Instandhaltung von Schienenfahrzeugen bei der Firma IFTEC eingesetzt. Inhaltlich genau das, was er in der Slowakischen Republik gelernt hatte: Bei IFTEC werden defekte Schienenfahrzeuge repariert und instandgesetzt. Gabriel Farkas überprüft und tauscht Kabel, Stecker und Verbindungen aus, er ersetzt defekte elektrische Komponenten wie Schalter, Relais, Sicherungen und Steuerungselemente und erneuert veraltete elektronische Steuerungen und Sensoren.

Die Serie „Wir sind Chancengeber“ zeigt ganz persönliche Geschichten von Menschen in der modernen Arbeitswelt. Durch ihre berufliche Tätigkeit bei Personaldienstleistungsunternehmen erleben sie soziale Teilhabe, Integration, Wertschätzung und berufliche Perspektive.

All diese Tätigkeiten repräsentieren Fähigkeiten, die er während seiner beruflichen Ausbildung erworben hat. Dennoch wird Gabriel Farkas nach wie vor als einfacher Helfer entlohnt. Der Grund ist die fehlende Anerkennung seiner Berufsausbildung in Deutschland. Jens-Uwe Härtling unterstreicht: „Gabriel Farkas besitzt eine anspruchsvolle berufliche Qualifikation, und es war uns ein dringendes Anliegen, dass seine Fachlichkeit angemessen entlohnt wird.“

Die Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen ist seit 2013 durch ein formales behördliches Verfahren möglich. Anerkennungsstellen wie die IHK, die Handwerkskammern oder verschiedene Landesbehörden führen dazu eine Gleichwertigkeitsprüfung durch. Dabei wird der ausländische Berufsabschluss mit der entsprechenden deutschen Qualifikation oder mit einem Referenzberuf verglichen.

Im vergangenen Jahr wurden bundesweit 46.900 im Ausland erworbene berufliche Abschlüsse anerkannt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, war das ein Plus von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Qualifikationen aus dem Bereich Elektro sind trotz des hohen Fachkräftemangels eher die Ausnahme, bei rund zwei Drittel handelt es sich um Berufsabschlüsse im Bereich der medizinischen Gesundheitsberufe, die von den Behörden überprüft werden.

Anerkennungsverfahren für ausländische Berufsqualifikationen seit 2013

Für Gabriel Farkas Gleichwertigkeitsprüfung war die IHK Leipzig zuständig. Sie überprüft Ausbildungszertifikate sowie den kompletten beruflichen Werdegang in Deutschland. „In der Arbeitnehmerüberlassung ist die Tätigkeitsbeschreibung der Zeitarbeitnehmer verpflichtend“, erklärt Jens-Uwe Härtling, „so waren die geforderten Unterlagen schnell komplett.“ Auch die Firma IFTEC unterstützte den Antrag mit einem Empfehlungsschreiben. „Wir möchten gute Fachkräfte unterstützen und ihre Fachlichkeit anerkennen“, bestätigt auch Gert Marßors, Leiter der Arbeitsvorbereitung und Konstruktion, von IFTEC.

Ein halbes Jahr dauerte es, bis die IHK Leipzig den Berufsabschluss anerkannte. Jetzt ist Gabriel Farkas anerkannter Facharbeiter und erhält einen höheren Stundenlohn. „Ohne die Unterstützung von Jens-Uwe Härtling, von meteor Personaldienste und von IFTEC hätte ich den bürokratischen Aufwand gescheut“, freut sich der 36-Jährige, „es hat sich in jeder Beziehung gelohnt: Das höhere Einkommen kommt meiner kleinen Familie sehr zugute.“