EU-Workern den Start in den deutschen Arbeitsmarkt erleichtern

SYNERGIE Personal

Der Start als EU-Worker in Deutschland ist mitunter schwer: Kati Wichrowska hilft ihren polnischen Landsleuten dabei, die ersten Hürden zu überwinden

Pawel Mitura sitzt angespannt vor seinem Laptop. Gleich hat er ein Bewerbungsgespräch via Zoom bei einem deutschen Zeitarbeitsunternehmen. Über eine polnische Vermittlungsagentur hat er sich als Produktionshelfer beworben. Er ist gelernter Fensterbauer, doch in seinem Heimatort in Lublin gibt es wenige Arbeitsstellen. Deshalb folgt er dem Rat seines Cousins, in Deutschland den Lebensunterhalt für sich und seine Familie zu verdienen.

Erleichtert hellt sich seine Miene auf, als er feststellt, dass seine Ansprechpartnerin fließend Polnisch spricht. Er selbst versteht nur sehr wenig Deutsch. Sein Gegenüber ist Kati Wichrowska, auch sie ist polnische Staatsbürgerin: Sie erklärt Pawel Mitura die Rahmenbedingungen seiner neuen Arbeitsstelle, bespricht mit ihm, wo er wohnen wird, und bietet ihm Unterstützung bei Behördengängen an.

Arbeitssuche über Grenzen hinweg

2,8 Millionen Menschen aus EU-Ländern haben 2023 in Deutschland gearbeitet. Damit wurde hierzulande der Beschäftigungszuwachs fast ausschließlich über ausländische Arbeitnehmer getragen. Nach Deutschland kommen vor allem Arbeitskräfte aus Polen (469.000), gefolgt von Rumänien (447.000), Italien (275.000) und Kroatien (204.000). Staatsangehörige aus EU-Mitgliedsstaaten benötigen keine Arbeitserlaubnis. Gleiches gilt für Staatsangehörige der EFTA-Staaten Liechtenstein, Norwegen, Schweiz und Island. Pawel Mitura kann also ohne Blue Card in Deutschland arbeiten. Doch so einfach, wie es sich zunächst anhört, ist es dann doch nicht: Sprachbarrieren, Behördenauflagen und kulturelle Unterschiede machen den deutschen Arbeitsalltag für Arbeitnehmer aus dem Ausland mitunter schwer.

WirsindChancengeberDie Serie „Wir sind Chancengeber“ zeigt ganz persönliche Geschichten von Menschen in der modernen Arbeitswelt. Durch ihre berufliche Tätigkeit in der Zeitarbeit erleben sie soziale Teilhabe, Integration, Wertschätzung und berufliche Perspektive.

Kati Wichrowska weiß das. Die 33-Jährige ist 2018 ihrem Partner nach Deutschland gefolgt. „Das war sehr schwierig“, erinnert sie sich, „ich sprach wenig Deutsch, hatte keinen Job und viel zu wenig Kontakte.“ Als besonders hinderlich empfand sie die fehlenden Sprachkenntnisse: „Ich konnte weder in meinem Beruf als Marketingfachkraft arbeiten noch allein zum Arzt gehen.“

Finanziell lohnt sich die Entscheidung, als Grenzgänger zwischen Frankreich und Deutschland zu pendeln, allemal: In Deutschland wird Mindestlohn oder mehr gezahlt. „Das ist in Frankreich nicht selbstverständlich“, betont Nathalie Groh. Ihr Resümee: „Ich habe die richtige Entscheidung getroffen. Es ist nicht nur der finanzielle Aspekt. Ich fühle mich rundum wohl, ich habe Freude bei der Arbeit und meine Ansprechpartner nehmen mich ernst.“

Start erleichtern: Brückenbauer für EU-Worker

Mit großer Motivation und Fleiß hat sie die deutsche Sprache gelernt. Sie spricht sie schon lange fließend. Sie hat Deutschkurse besucht und parallel als Haushaltshilfe gearbeitet. „Nachdem ich das Sprachlevel B1 erreicht hatte, konnte ich ins Büromanagement wechseln“, blickt Kati Wichrowska zurück. Seit dem vergangenen Jahr kümmert sie sich bei SYNERGIE Personal als Recruiterin vor allem um die polnischen Zeitarbeitskräfte. Zeitarbeitnehmer aus Kroatien, Bulgarien und Ungarn werden von ihren Kollegen in Landessprache betreut.

SYNERGIE Personal rekrutiert seit 2023 EU-Worker für ihre Kundenunternehmen. Nicole Munk, Geschäftsführerin von SYNERGIE Personal: „Für uns ist es wichtig, dass EU-Worker gute Bedingungen vorfinden – und langfristig bei uns bleiben.“

Pawel Mitura bekommt die Stelle als Produktionshelfer, dafür wird kann er in einem von SYNERGIE Personal gemieteten Wohnheim leben. Seine Ehefrau und die beiden Söhne werden in Polen bleiben. „Dies praktizieren sehr viele Zeitarbeitnehmer aus dem Ausland so“, weiß Kati Wichrowska. Damit der Alltag in Deutschland gelingt, empfiehlt sie ihren Schützlingen: „Deutsch lernen, mindestens Level A2 – das macht das Leben so viel einfacher.“

In der dynamischen Arbeitswelt von heute spielen „Brückenbauerinnen“ wie Kati Wichrowska eine zentrale Rolle. Sie verstehen Sprache und Mentalität von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aus dem Ausland und erleichtern ihnen damit den Arbeitsbeginn in einem fremden Land. Dies ist ein wichtiger Schritt, um den wachsenden Herausforderungen des Fachkräftemangels zu begegnen.

 

Über SYNERGIE Personal

1977 in Karlsruhe gegründet, gehört der Personaldienstleister inzwischen zur internationalen SYNERGIE-Gruppe mit über 750 Niederlassungen und ist damit fünftgrößter Personaldienstleister in Europa.